26.01.2025 – Was ist eine Prepaid Freikarte und welche Unterschiede zu normalen Prepaidkarten gibt es? – Viel Verbraucher fragen sich, was genau man unter eine Prepaid Freikarte versteht und ob es wirklich seriös ist solche Angebote zu nutzen. Immerhin wird mit kostenfreien Angeboten oft auch Abzocke oder versteckte Klauseln in der Vertragsgestaltung verbunden, so dass viele Nutzer bei kostenfreien Simkarte eher misstrauisch werden. Das mag im normalen Leben durchaus sein Berechtigung haben, im Prepaid Bereich (zumindest bei Prepaid Handykarten) gibt es aber mittlerweile sehr viele Prepaidkarten, die kostenlos Angeboten werden und vor seriösen Anbietern kommen. Eine Prepaid Freikarten ist daher bei den Mobilfunk-Tarifen durchaus nicht mehr selten.
Aktuell aktive Prepaid Freikarten:
Das Prinzip dahinter ist recht einfach: In der Regel werden Prepaidkarten mit Kaufpreis und einem Startguthaben angeboten. Bei einer Prepaid Freikarte wird dieses Verhältnis verändert. Es gibt dann weniger Startguthaben dafür entfällt der Kaufpreis. Unter dem Strich bekommt man also (fast) das Gleiche, aber durch den Wegfall des Kaufpreises entfällt natürlich eine Hürde bei der Bestellung und damit sinkt das finanzielle Risiko bei den Freikarten.
UPDATE Netzclub hat den Service leider eingestellt. Man kann die kostenlosen Sim Karte von Netzclub nicht mehr buchen. Die Kunden wurden stattdessen zu Fonic umgestellt.

Mehr zu den Unterschieden der Freikarten in diesem Artikel: Sim Karte kostenlos bei Vodafone und O2
Was genau ist eine Prepaid Freikarte?
Es gibt keine rechtsverbindliche Definition, was man genau unter dem Begriff Freikarte versteht. In der Regel wird darunter aber eine Prepaid Simkarte samt Tarif verstanden, die ohne Kosten beim Kauf verteilt wird. Eine Freikarte hat dabei in der Regel:
- keinen Kaufpreis
- keine Aktivierungsgebühr
- keine Versandkosten
- kein (oder nur sehr geringes) Startguthaben – durch Rufnummernmitnahme aber aufstockbar
Bei den Versandkosten ist das Bild auf dem deutschen Markt allerdings nicht ganz einheitlich. Während man bei O2 und Vodafone generell auch Versandkosten verzichtet und die Simkarte damit komplett kostenfrei zu bestellen sind, gab es beispielsweise bei der FYVE Freikarte Versandkosten in Höhe von 4.95 Euro. Diese Simkarte konnte man also nicht komplett kostenfrei bestellen. In der Regel kommen Prepaid Freikarten aber ohne solche Kosten beim Kauf aus – das entspricht auch den Erwartungen der Kunden am besten.
Mittlerweile gibt es auch 5G Freikarten im Prepaid Bereich und eSIM Freikarten (bei Vodafone und Simquadrat). Dazu wurden auch die Tarife selbst aufgewertet und beispielsweise bekommt man bei Vodafone auch einen Callya Jahrestarif und mit Callya Black gibt es auch ein Angebot mit unbegrenztem Datenvolumen (Drosselung nur bei Netz-Engpässen). Die Unterschied zu normalen Simkarten sind damit technisch kaum noch relevant.
Video: Prepaid Freikarte mit Jahrestarif bei Vodafone Callya
Wann lohnt sich die Nutzung einer kostenlosen Prepaid Freikarte?
Eine kostenlose Prepaid-Simkarte (wie die Prepaid Freikarte) ist besonders vorteilhaft für verschiedene Nutzergruppen:
- Wenig-Nutzer: Wenn du dein Handy nur selten nutzt, zum Beispiel nur für Notfälle oder gelegentliche Anrufe, ist eine kostenlose Prepaid-Simkarte ideal, da du keine monatlichen Grundgebühren zahlen musst.
- Jugendliche und Studenten: Diese Gruppen haben oft begrenzte finanzielle Mittel und können von einer kostenlosen Simkarte profitieren, um dennoch mobil erreichbar zu sein.
- Reisende: Wenn du häufig unterwegs bist und nur gelegentlich ein Handy nutzen möchtest, ist eine kostenlose Prepaid-Simkarte praktisch, da du keine langfristigen Verträge eingehen musst.
- Familienmitglieder und Freunde: Eine kostenlose Prepaid-Simkarte kann eine gute Option sein, um zusätzliche Handys für Familienmitglieder oder Freunde einzurichten, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.
- Testen von Tarifen: Wenn du verschiedene Tarife ausprobieren möchtest, bevor du dich für einen langfristigen Vertrag entscheidest, kann eine kostenlose Prepaid-Simkarte hilfreich sein.
- Sicherheitsbedenken: Für Personen, die Bedenken hinsichtlich ihrer finanziellen Verpflichtungen haben, ist eine kostenlose Prepaid-Simkarte eine sichere Option, da du nur das ausgibst, was du aufgeladen hast.
Die Nutzung einer Prepaid Freikarte kann in einigen Situationen weniger sinnvoll sein. Wenn du regelmäßig große Datenmengen nutzt, können die Kosten für die Datenpakete bei einer Prepaid-Karte höher sein als bei einem Vertrag mit einem großzügigen Datenvolumen oder einer Flatrate (auch wenn es mittlerweile Freikarten mit unbegrenztem Datenvolumen gibt). Ebenso kann es bei intensiver und regelmäßiger Nutzung praktischer und kostengünstiger sein, einen Vertrag mit festen monatlichen Kosten und unbegrenzten Anrufen oder SMS zu wählen.
Für welche Verbraucher lohnt sich eine kostenlose Freikarte in der Regel nicht?
Prepaid-Freikarten eignen sich nicht für alle Nutzer, da sie bestimmte Einschränkungen und Anforderungen mit sich bringen, die nicht zu jedem Nutzungsverhalten passen. Typischerweise sind sie weniger geeignet für folgende Gruppen:
Nutzer mit hohem Datenverbrauch, wie Vielsurfer oder Streamer, finden Prepaid-Freikarten oft unpraktisch, da diese meist kein oder nur sehr begrenztes Inklusiv-Datenvolumen bieten und zusätzliche Datenpakete teuer werden können. Personen, die eine dauerhafte, intensive Nutzung von Streaming-Diensten, Online-Gaming oder großen Downloads benötigen, sind mit Postpaid-Verträgen oder Prepaid-Tarifen mit großem Datenvolumen besser bedient, da diese oft günstigere Konditionen pro Gigabyte bieten. Ebenso sind Geschäftsleute oder Berufstätige, die auf zuverlässige Allnet-Flatrates für Telefonie und SMS sowie hohe Datenkontingente angewiesen sind, mit Freikarten schlecht beraten, da diese oft keine Flatrates beinhalten und pro Minute oder SMS abgerechnet wird, was bei häufiger Nutzung teuer wird. Nutzer in ländlichen Gebieten, die auf das beste Netz angewiesen sind, könnten bei Freikarten von Anbietern wie O2 (E-Netz) oder Vodafone (D2) Probleme mit der Netzqualität haben, da diese Netze schwächer als das D1-Netz der Telekom sind; hier wären Prepaid-Tarife im D1-Netz (z. B. Congstar) oder Verträge sinnvoller. Personen, die keine Lust auf regelmäßiges Aufladen oder Tarifmanagement haben, empfinden Prepaid-Freikarten als lästig, da sie manuelle Aufladungen erfordern und bei Inaktivität deaktiviert werden können, während Postpaid-Verträge automatische Abbuchungen und weniger Verwaltungsaufwand bieten. Zudem sind Freikarten für Nutzer ungeeignet, die keine Identitätsprüfung durchlaufen möchten, da in Deutschland die Registrierungspflicht für Prepaid-SIM-Karten (per Video- oder Post-Ident) gilt, was für manche, die Anonymität suchen, ein Hindernis ist. Schließlich passen Freikarten nicht zu Nutzern, die sofortigen Zugang zu Premium-Leistungen wie 5G oder hohen Geschwindigkeiten erwarten, da viele Freikarten (z. B. von Discountern) eingeschränkte Geschwindigkeiten oder keinen 5G-Zugang bieten. Für diese Gruppen sind Postpaid-Tarife, Prepaid-Tarife mit Inklusivleistungen oder spezialisierte Angebote oft die bessere Wahl.
Wann fallen bei einer Prepaid Freikarte Kosten an?
Der Name Freikarten suggeriert teilweise, dass diese Handykarten komplett kostenfrei sind. Das ist natürlich nicht der Fall. Die Bezeichnung Freikarte deutet lediglich darauf hin, dass man die Simkarte kostenlos bekommen kann. Aufgrund des Mobilfunk-Vertragsverhältnisses, dass auf Prepaid Basis abgeschlossen wird, können aber natürlich trotzdem Kosten entstehen. Dies passiert immer dann, wenn man die Simkarte nutzt. Gebühren werden beispielsweise berechnet wenn:
- man mit der Freikarte Gespräche führt
- man mit der Freikarte SMS verschickt
- man das mobile Internet mit der Simkarte nutzt
- oder man eine Tarifoption zur Simkarte bucht und noch in einigen weiteren Fällen
Eine Prepaid Freikarte ist in dieser Hinsicht eine ganz normale Handykarte mit Prepaid Abrechnung – wenn man sie nutzt, muss man dies natürlich bezahlen. Durch die Prepaid Abrechnung hat man aber eine deutlich bessere Kostenkontrolle. Es entsteht also nicht einfach eine große Rechnung, die man zum Ende des Monats bezahlen muss. Stattdessen kann nur dann die Freikarte genutzt werden, wenn vorher Guthaben aufgeladen wurde. Das geht bei den meisten Prepaid Freikarten per App, Bankautomat oder per Guthabenkarten. Erst dann können Dienste genutzt werden und auch nur so lange, wie das Guthaben vorhanden ist. Wurde das Guthaben komplett verbraucht, muss erst wieder neu aufgeladen werden, bevor man die Simkarten weiter nutzen kann.
Aktuell aktive Prepaid Freikarten:
TIPP Alternativen zu Prepaid Freikarten können generell Tarife und Sim ohne Vertrag sein, die man bei einigen Anbietern auch ohne Anschlussgebühr bekommt.
Was sollte man bei Prepaid Freikarte beachten?
Prepaid Freikarten sind rein technisch gesehen ganz normale Prepaidkarten, bei denen einfach der Verhältnis von Kaufpreis und Startguthaben verändert wurde. Bei der Nutzung und Abrechnung gibt es daher im Vergleich zu normalen Prepaid Tarifen nicht mehr zu beachten.
Oft ist es allerdings so, dass man bei der Bestellung der kostenlosen Simkarte gleichzeitig sein Einverständnis zu Werbezusendungen gibt. Bei Vodafone heißt es beispielsweise im Kleingedruckten dazu:
Vodafone ist im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen berechtigt, Dir Werbung für eigene Angebote per Text- oder Bildmitteilung an Dein Telefon, per E-Mail an Deine elektronische Postadresse und per Post an Deine Anschrift zukommen zu lassen. Du kannst der Nutzung Deiner Telefonnummer und Adressen zu diesem Zwecke jederzeit schriftlich oder elektronisch widersprechen.
O2 hat eine ähnliche Regelung bei der Bestellung eingebaut:
Telefónica Germany (nachfolgend auch nur O2 genannt) verwendet Ihre für Vertragszwecke, Marktforschung und Briefwerbung für Produkte von O2 (Details hierzu finden Sie in der ). Daneben empfehlen wir Ihnen per E-Mail und SMS/MMS Produkte von O2, bei denen wir Ihr Interesse aufgrund von Ähnlichkeit zu Ihren bereits bestellten Produkten annehmen dürfen. Sie können der Verwendung Ihrer Bestandsdaten zu Werbezwecken jederzeit Widersprechen, indem Sie eine Nachricht an den O2 Kundenservice, 90345 Nürnberg oder an widerruf@cc.o2online.de schicken. Hierfür entstehen Ihnen nur die Übermittlungskosten nach den Basistarifen Ihres Brief- bzw. E-Mail-Beförderers.
Solche Regelungen gibt es bei normalen Prepaidkarten meistens nicht. Man sollte daher im Hinterkopf behalten, dass man sich mit dem Kauf einer Prepaid Freikarte bereit erklärt hat, Werbung zu akzeptieren. Wer dies nicht möchte, sollte dieser Klausel nach der Bestellung so schnell wie möglich widersprechen.
Aktuell aktive Prepaid Freikarten:
VIDEO O2 Freikarten mit neuen Tarifmerkmalen

Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Gleiches gilt bei Anfrage zu Beratungen und Interviews rund um die Themen und die aktuellen Entwicklungen im Bereich Telekommunikation und Mobilfunk. Mehr zu mir und meinem Hintergrund: Wer schreibt hier?
Maria Schaipp meint
Da ich sehr wenig Ahnung von dieser Materie habe war mir diese Info sehr hilfreich.
Maria