Freikarten und kostenlose Sim für Ukraine Flüchtlinge – diese Hilfsangebote gibt es – Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat für viel Leid und Vertreibung gesorgt und viele Schutzsuchende kommen auch in Deutschland an. Die Netzbetreiber und andere Unternehmen haben daher einige Sonderangebote geschaltet um für Flüchtlinge mobile Kommunikation zu ermöglichen und auf diese Weise zu gewährleisten, dass sich Flüchtende bei den Angehörigen in der Ukraine melden und auch weiterhin in Kontakt bleiben können.
Dazu haben Vodafone und O2 bereits einige tausend kostenlose Sim Karten an Hilfsorganisationen verteilt. Darüber werden diese dann an Flüchtende weiter verteilt, das gilt aber natürlich nur, wenn man auch so eine Organisation nutzt. Im privaten Bereich benötigen Flüchtlinge daher andere Ansatzpunkte und welche Möglichkeiten für kostenlose Sim Karten für Ukraine-Flüchtlinge es gibt, haben wir in diesem Artikel zusammen gestellt.
Aktueller Stand: Mittlerweile sind die meisten dieser Sonderangeboten aber weitgehend beendet. Es gibt aber weiterhin die normalen kostenlosen Sim Karten, bei denen zumindest der Kauf kostenfrei ist.
WICHTIG: Unabhängig von der Simkarte oder dem Anbieter müssen die Prepaid Tarife in jedem Fall legitimiert werden. Man benötigt also Ausweisdokumente und im besten Fall einen Reisepass um die Handykarten freizuschalten. Anonyme Sim gibt es daher leider auch in diesem Bereich NICHT. Im Zweifel sollte man sich vorher also um gültige Ausweisdokumente bemühen, nur darüber ist eine Sim möglich.
Die kostenlose Sim von O2
Mit der O2 Prepaid Freikarte können Sie für nur 9 Cent pro Minute in alle deutschen Netze telefonieren und für 9 Cent pro Kurzmitteilung texten. Für eine einmalige Gebühr von 99 Cent können Sie einen Tag lang das Internet nutzen, wobei Ihnen ein Datenvolumen von 30 Megabyte zur Verfügung steht. Die O2 Prepaid Freikarte ist als kostenlose Sim bestellbar, es fallen weder Kaufpreis noch Versandkosten an, und LTE ist inzwischen inklusive. Zudem gibt es weitere Tarife bis hin zur Prepaid Allnet Flat, die ebenfalls als kostenlose SIM-Karten verfügbar sind.
Diese kostenfreie SIM-Karte von O2 kann direkt über das Internet bestellt und aufgeladen werden, ohne dass Sie einen O2 Shop besuchen müssen.
Die O2 Prepaid Freikarte im Detail:
- 9 Cent pro Minute in alle deutschen Netze
- 9 Cent pro SMS
- Surfen 99 Cent pro Tag (LTE max bis 225MBit/s)
- kein Vertragslaufzeit, keine Grundgebühr und keine Versandkosten
Alle weiteren Details gibt es direkt auf der Freikarten Seite von O2* bzw. hier: O2 Freikarte 9 Cent Tarif*
Wenn ein größeres Tarifpaket benötigt wird, bietet O2 zahlreiche Optionen an, die monatlich kündbar sind. Mit diesen Tarifpaketen kann die Freikarte in einen vollständigen Smartphone-Tarif umgewandelt und sogar als Prepaid-Allnet-Flat verwendet werden. Es ist jedoch ratsam, die automatische Aufladung zu aktivieren, da die Zusatzoptionen nur gebucht werden, wenn ausreichend Guthaben auf der Karte vorhanden ist. Andernfalls entfallen die Optionen und Flatrates, und man nutzt nur noch den Grundtarif, was zu erheblichen Mehrkosten führen kann. Eine langfristige Bindung gibt es bei den Tarifen nicht, was einen schnellen Wechsel ermöglicht und bei vielen Nutzern gut ankommt.
Die kostenlosen Sim der Telekom
UPDATE Die Telekom hat das Angebot etwas geändert. Man setzt nun auf den MagentaMobil Prepaid Ukraine Tarif, der 9,95 Euro für 4 Wochen kostet und richtig viele Leistungen bietet. Eine Freikarte ist es aber nicht mehr. Die Details dazu gibt es im Flyer oder auch hier:
- Telefon- und SMS-Flat in alle deutschen Netze (inklusive Festnetz)
- 300 Freiminuten von Deutschland ins Fest- und Mobilfunk-Netz der EU und der Ukraine – nach Verbrauch der 300 Minuten: 0,22 Euro/Min.
- SMS aus Deutschland in die Ukraine: 0,07 Euro/SMS
- 10 GB Datenvolumen mit 5G/LTE Max für inländischen Datenverkehr
Voraussetzung für die zusätzliche 5G-Nutzung ist ein 5G-fähiges Smartphone. Nähere Informationen unter: www.telekom.de/netzausbau - 9,95 Euro für 4 Wochen
Ukraine Freikarte der Telekom [nicht mehr verfügbar]
Die Telekom bietet derzeit Sim Karten als Komplett Paket an. Das sind das nicht einfach nur kostenfrei Sim für Flüchtlinge aus der Ukraine, sondern auch die komplette Nutzung ist frei. Man bekommt auf diese Weise eine komplette Allnet Flat mit unbegrenztem Datenvolumen. An sich fallen daher für die Nutzung keinerlei extra Kosten an, es sei denn, man nutzt Sonderrufnummern.
Das Unternehmen schreibt selbst:
Für Geflüchtete aus der Ukraine sind ab sofort auch in den Telekom-Shops kostenlose SIM-Karten erhältlich. Pro Flüchtling wird eine Karte ausgegeben. Zwecks Legitimation ist die Vorlage von gültigen ukrainischen Ausweisdokumenten Voraussetzung. Der Grund: In Deutschland dürfen SIM-Karten aufgrund gesetzlicher Vorschriften nur personalisiert zur Verfügung gestellt werden.
Die Aktivierung der Karten erfolgt binnen 24 Stunden nach der Ausgabe. Die SIM-Karten ermöglichen unbegrenzte Telefonie, auch die Datennutzung ist nicht limitiert. Alle weiteren Informationen können die Nutzer*innen einem Flyer entnehmen, der in den Shops in ukrainischer, deutscher und englischer Sprache ausliegt.
Die Sim Karten können direkt in den Shops der Telekom bestellt werden und sind vorerst befristet. Das Enddatum ist der 30.06. und danach können Nutzer die Handykarten auf Wunsch deaktivieren oder in einen normalen Vertrag umwandeln. Man muss also einfach nur in einem Shop vorbei gehen und die Sim ausstellen lassen (Ausweisdokumente nicht vergessen).
VIDEO Kostenlose Sim für Ukraine-Flüchtlinge bei Brodos
Freikarten und kostenlose Sim für Ukraine-Flüchtlinge bei Vodafone
UPDATE Vodafone hat das Angebot ebenfalls umgebaut und bietet einen 10 Euro Flat für Flüchtlinge aus der Ukraine an. Das ist sehr günstig, aber keine kostenlose Sim mehr. Vodafone schreibt dazu: „Ab dem 15. Juli 2022 können Geflüchtete aus der Ukraine unser günstiges Prepaid-Angebot nutzen – für 9,99 Euro alle 4 Wochen. Inklusive kostenlosen Minuten/SMS von Deutschland in die Ukraine.„
Vodafone bietet ebenfalls kostenlose Sim für Flüchtlinge aus der Ukraine an, diese werden allerdings eher zentral verteilt und nicht direkt in den Vodafone Handyshops. Die normale Vodafone Freikarte gibt es weiterhin, man kann diese allerdings nicht kostenfrei nutzen, daher ist die spezielle Sim für Flüchtlinge die bessere Wahl.
In der Meldung des Unternehmens dazu heißt es:
Vodafone schnürt ein Soforthilfe-Paket für Menschen, die jetzt vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland fliehen. Dafür werden die Düsseldorfer in einem ersten Schritt zunächst 10.000 SIM-Karten bereitstellen, mit denen Flüchtlinge das Vodafone-Netz kostenlos nutzen können. Zusätzlich stellt Vodafone Flüchtlingsheimen, die jetzt vermehrt ukrainische Flüchtlinge aufnehmen werden, insgesamt 1.000 GigaCubes zur Verfügung. Die Geräte bauen über Mobilfunk ein WLAN auf, das – je nach Gerätetyp – über 200 Menschen gleichzeitig nutzen können.
UPDATE: Vodafone verteilt mittlerweile die eigenen Sim für Flüchtende aus der Ukraine auch in den eigenen Shops. Man kann also bei Bedarf auch direkt in den Shop gehen – allerdings gilt auch hier, dass man eine Reisepass oder ein Ausweisdokument braucht.
Freikarten und kostenlose Sim für Ukraine-Flüchtlinge bei O2
O2 hat ebenfalls relativ schnell reagiert und ein größeres Paket an kostenlosen Mobilfunk-Angeboten für Flüchtline aus der Ukraine zusammengestellt. Darin enthalten sind auch 10.000 Prepaid Simkarten die auch kostenlose Nutzungen mit beinhalten. Darin unterscheiden sich die aktuellen Freikarte für Geflüchtete aus der Ukraine von den anderen Angeboten der O2 Freikarte (bei der in erster Linie der Kauf kostenfrei ist).
Das Unternehmen schreibt selbst dazu:
O2 Telefónica stellt kostenlos 10.000 Prepaid-SIM-Karten und 2.000 WLAN-Router für mobile Internetverbindungen für die in Deutschland ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine bereit. Damit will das Unternehmen den Menschen ermöglichen, mit ihren Familien und Freunden in der Ukraine und anderen Ländern in Kontakt zu bleiben und weiter digitale Kommunikations- und Informationsangebote zu nutzen. Die Kommunikation über die Prepaid-SIM-Karten und mobile WLAN-Router ist für die Schutzsuchenden kostenfrei. Bei der gesetzlich notwendigen Legitimierung für die Vergabe der SIM Karten über Video-Ident-Verfahren wird das Unternehmen die Nutzer:innen pragmatisch unterstützen.
Wie Vodafone verteilt auch O2 die Simkarten nicht in den eigenen Shops, sondern zentral über Flüchtlingsorganisationen und Hilfswerke.

Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Gleiches gilt bei Anfrage zu Beratungen und Interviews rund um die Themen und die aktuellen Entwicklungen im Bereich Telekommunikation und Mobilfunk. Mehr zu mir und meinem Hintergrund: Wer schreibt hier?
Rothe, Ulrike meint
Würde mich interessieren, wie lange die SIM´s kostenfrei sind und ob die gekündigt werden müssen oder automatisch kostenpflichtig verlängert werden. Bin sehr gespannt, wie hoch die Kosten für die Folgetermine sein werden und wie oft es Ärger gibt, weil die Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um z.B. einen Vertrag, den man nicht verstanden hat, zu kündigen.